Der Wandsewanderweg....

Entdecke die Geschichte der Wandse.

 

Der kleine beschauliche Bach Wandse, bei den Rahlstedtern unter Rahlau bekannt, wird links und rechts von einem Wanderweg gesäumt. Warum tun sich die Hamburger so schwer mit ihm?

Die Geschichte reicht weit zurück ins 19. Jahrhundert und beginnt mit der Zugehörigkeit Wandsbeks zu Preußen im Jahr 1867. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Altona, Hamburg und auch Wandsbek zollfreie Städte und genossen die gleichen Vorzüge wie Helgoland. Mit dem Wegfall der Zollfreiheit haben sich für Wandsbek erhebliche wirtschaftliche Nachteile ergeben. So wurde 1882 geplant, dass die Wandse schiffbar gemacht werden soll, um einen direkten Wasserweg zur Alster und Elbe zu erhalten. Die künstliche Schifffahrtsstrasse sollte bis zum heutigen Freibad Ostende reichen. Es wurden erhebliche Grundstücke aufgekauft um dieses Projekt durchzuführen (die heutige Fläche des Grünstreifens im Wandsetal).

Das Projekt wurde nie in die Tat umgesetzt, da Hamburg sich aus politischen Gründen verweigerte eine Wasserstrasse zum Erzrivalen Preußen zu unterstützen.

Der erste Weltkrieg und der technische Fortschritt sorgten für die Einstellung dieser Planung. Die Flächen wurden in Parks umgewandelt. Der große Städteplaner Hamburgs Fritz Schumacher hat dann in den 1920er Jahren bestimmt, dass diese Grünfläche "unantastbar" sind, obwohl Wandsbek noch nicht zu Hamburg gehörte! Er blickte vorausschauend in die Zukunft für eine spätere sinnvolle Nutzung.

Nun 2016 ist es soweit: der Wandsewanderweg muss endlich für den Fahrradverkehr, dem Verkehrsmittel der Zukunft freigegeben werden! Ein Fahrradweg mit Beleuchtung, Asphaltierung und Entwässerung. Es könnte der schönste, sicherste und schnellste Radweg Hamburgs sein.

Fritz Schumacher und die Gründerväter Wandsbeks wären stolz auf diese Nutzung. Wandsbek soll sich endlich für diesen Weg gerade machen!

(Erstmalig als Blogartikel am 26.03.2016 erschienen)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Heinz Dankert (Dienstag, 19 April 2016 21:21)

    Moin,
    selten so einen Stuss gelesen – vielen Dank dafür und weiter so!
    Gruß, euer Heinz